Neustart ins Berufsleben
Eine spannende Perspektive nach oft langer Arbeitslosigkeit: Die Umschulung zum Erzieher
Auszug Presseartikel EU-Zeit 2/2017
In einer Kindertagesstätte zu arbeiten, das ist an manchen Tagen sicher eine echte Herausforderung. Der Lärmpegel ist hoch und manche Stresssituation muss bewältigt werden. Aber durch die Arbeit mit den Kindern im Vorschulalter erhalten die Erzieherinnen und Erzieher an jedem Tag auch sehr viel positive Bestätigung. Das Schöne an diesem Beruf: Er ist auch für Seiteneinsteiger interessant. Und die Arbeit ist krisensicher, denn Fachkräfte in Kindertagesstätten werden dringend gesucht. In den nächsten fünf Jahren sollen in Sachsen mindestens 13.000 Krippen- und Kindergartenplätze neu entstehen. Umschulungen zur Erzieherin werden im Freistaat Sachsen durch die Bundesagentur für Arbeit in Zusammenarbeit mit dem Landesprogramm „JobPerspektive Sachsen“ gefördert, dabei erfolgt die Förderung des letzten Drittels der Umschulung aus den Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF).
Im August 2017 startete der erste ESF-geförderte Jahrgang zum Erzieher ins dritte und letzte Ausbildungsjahr. Beispielsweise im Bildungszentrum Dresden der DPFA-Akademiegruppe. Schulleiterin Steffi Eber weiß um die besonderen Herausforderungen der Menschen in diesem Kurs: „Die Schüler bringen sehr unterschiedliche Erfahrungen in die Ausbildung zum Erzieher ein.“ So sitzt eine ehemalige Krankenschwester neben einem in der Jugendfeuerwehr engagierten Schüler. Der Bassist einer Hardrockband folgt dem Unterricht ebenso aufmerksam wie die ehemalige Restaurantfachfrau. Sie alle müssen sich wieder ans Lernen gewöhnen: „Das macht manchen den Wiedereinstieg schwer. Außerdem ist es oft nicht einfach, ihr eigenes Familienleben mit ihrer Ausbildung unter einen Hut zu bekommen.“